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Swiss Bike Masters

Hui, dieses Rennen mit 3000 Höhenmetern auf 75 km hat mich wirklich von vorne bis hinten gefordert, obwohl ich es nur zum Spaß fahren wollte. Singletrails in unserer Umgebung komme ich ja einigermaßen runter, ich bin trotzdem nicht der versierte Abfahrer. In der Schweiz hatte ich ordentlich Respekt auf den Abfahrten. Aber der Reihe nach… Ankunft am Samstag nach Zwischenstopp in Zürich bei alten Bekannten (danke nochmals für die tolle Zeit mit Euch!).
Danach war der Zielort Küblis im Prättigau nur einen Katzensprung entfernt. Nach schneller Parkplatzsuche und Abholen der Startunterlagen steuerte ich noch den Bike-Service an, um noch die Bremsbeläge zu tauschen.
Abends dann ordentlich Salat und Pasta zum Essen.
Schon um 6 Uhr am nächsten Morgen klingelte der Wecker. Ich blickte aus dem Fenster in den wolkenverhangenen Himmel und der Ausblick machte nicht unbedingt Lust auf’s Rennen…
Nach schnellem und ausgiebigem Frühstück schlüpfte ich in die Radklamotten, checkte im Hotel aus und fuhr mit Sack und Pack nach Küblis. Noch schnell das Rad startklar machen und bestimmt dreimal das bereits abgeschlossene Auto wieder aufschließen weil ich irgendwelche Utensilien vergessen habe… Dann konnte ich endlich Richtung Start rollen- als einer der Letzten und 5 Minuten vor dem Startschuss.
Der fiel um 7:25 Uhr und das Rennen wurde freigegeben. Meine Freunde, die bereits teilgenommen hatten warnten mich ja schon im Vorfeld, was da so auf mich zukommt. Als erste Herausforderung ging es erst einmal 10 km nur bergauf, der Neigungsmesser meist im zweistelligen Bereich. Ich spürte immer noch Frankfurt in den Beinen, aber es lief verdammt gut bergauf. Um uns rum war es ordentlich neblig und die Sicht teilweise schlecht. Oben wartete bereits die Verpflegung und eine ordentlich matschige Abfahrt. Ich zog noch schnell die Windweste über und fuhr abwärts. Schnellere Fahrer ließ ich großzügig passieren, da konnte und wollte ich nicht mithalten. Schon am nächsten langen Anstieg schnappte ich mir einige von den Kollegen wieder. Inzwischen machte auch die Satteltasche den Abflug und ich deponierte den Inhalt in den Trikottaschen. Die anschließende Fahrt auf dem Plateau Richtung Carschina-Hütte hatte es in sich. Sehr unrhythisch zu fahren und immer wieder musste abgestiegen werden, um Engstellen zu passieren. Die Schuhe waren vom Durchfahren der vielen Gebirgsbäche und Pfützen auch schon triefnass. Das tolle Bergpanorama verführte mich dazu, die Kamera aus der Tasche zu holen, das musste sein! Die folgende Abfahrt ins Tal war die reinste Hölle. Ordentlich Geröll, Schlamm und Matsch, absolut nicht mein Ding! Irgendwie liessen es hier alle laufen bis auf mich. Einen Sturz wollte ich nicht riskieren. Ich war froh, als ich wieder Asphalt unter dem Reifen hatte. Stopp, da war doch noch was… Tragepassage murmelten meine Freunde daheim noch… Und die folgte- und wie!!! Wie aus dem Nichts baute sich eine regelrechte Wand vor mir auf, hier half nur Rad schultern und ab nach oben. Wer nun denkt, das Ganze wäre gleich wieder vorbei, der täuscht sich gewaltig. Über kleine Stufen und Wurzeln ging es einen Trampelpfad nach oben. Die Lunge japste ordentlich nach Luft und irgendwie wollte das ganze kein Ende nehmen! Das waren sicher über 100 Höhenmeter! Danach folgte eine Abfahrt und der nächste Anstieg in Saas wartete. Dort lief es wieder wie geschmiert und ordentlich überholt habe ich auch. Nachdem es den ganzen Tag ab und zu nieselte, so öffnete der Himmel nun alle Schleusen. Ich kurbelte trotzdem gleichmäßig weiter und erreichte bald darauf die Madrisa, eine Skistation. Nun folgte der nächste Downhill. Über den schreibe ich jetzt mal lieber nichts 😉 In Klosters füllte ich nochmals die Flaschen und ging den letzten Anstieg an. Nach Sonnenschein folgte nun noch mehr Regen, aber das Ziel war ja nicht mehr weit. Ganz oben wartete nach kurzer Abfahrt noch ein Gegenanstieg, dem eine rasante Abfahrt folgte. Meinem Rücken gefiel das nicht so ganz, ordentlich verkrampft fuhr ich die letzten Meter, die Arme zitterten auch schon. Ich war wirklich froh, als ich über den Zielstrich fuhr. Dieses Rennen war eines der härtesten, das ich je gefahren bin. Die anschließende Dusche für das Bike und mich war genial, der Dreck war überall.
Der Tag hat wirklich Spass gemacht, ich denke ich komme wieder. In den Anstiegen lief es für mich als selbsterklärte Bergzicke klasse. Aber die Abfahrten… Da ist dringend ein Technikkurs von Nöten… Aber Triathleten müssen das auch nicht zwingend können 😉

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